16. September 2024

Gut sehen in jedem Alter und auf allen Wegen

Das Sehvermögen wird oft nicht hinterfragt. So können kleine Kinder gar nicht beurteilen, ob sie fehlsichtig sind. Ihnen fehlt ganz einfach der Vergleich. Aber auch Erwachsene kneifen lieber die Augen zusammen, anstatt sich Hilfe, respektive eine Brille zu holen. 

Eine Fehlsichtigkeit verursacht keine Schmerzen. Sie kann aber – besonders im Straßenverkehr – über Leben und Tod entscheiden. Denn mit eingeschränkter Sehschärfe nimmt – unabhängig vom Alter – auch die Reaktionsgeschwindigkeit ab. Ebenso werden weitere Sehfunktionen wie das Dämmerungs- und Kontrastsehen eingeschränkt. 

Gut zu wissen: Eine Kurzsichtigkeit von -1 Dioptrien reduziert die Sehleistung von 100 auf gerade einmal 25 Prozent!

Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahren)

Bis das Sehen eines Kindes vergleichbar ist mit dem eines Erwachsenen vergehen etwa zehn Jahre. Zuvor ist zum Beispiel das räumliche Sehen noch sehr eingeschränkt. So sieht ein Kind im Alter von neun Jahren nur etwa zwei Drittel des es umgebenden Raumes. Daher ist es wichtig, mit den Kindern die Teilnahme am Straßenverkehr zu üben. Das deutliche Wenden des Kopfes, um die Fahrbahn einsehen zu können, hat bei den Kleinen eine lebenswichtige Funktion. Kinder sind – im Idealfall – frech, wild und wunderbar. Und das heißt, sie brauchen Brillen, die alles mitmachen. Das Toben und Klettern, das Rennen und Verstecken, das Kuscheln und der ganze Lieblingssport. DIN-zertifiziert hierfür ist die FITTI

Empfehlung: Nutzen Sie die Untersuchungen beim Kinderarzt. Zudem ist vor der Einschulung der Besuch eines Augenarztes unabdingbar. Im Zweifel lohnt es sich, zusätzlich bei einer Sehschule oder einem Kinder-Optometristen vorstellig zu werden.

Junge Erwachsene (18-29 Jahre)

Durch zu wenig Aufenthalt im Freien und zu häufiges Nah-Sehen vor Bildschirmen und Co. wird das Wachstum des Augapfels angeregt. Und das ist DIE wesentliche Ursache für Kurzsichtigkeit. Wer kurzsichtig ist, der mag die Anzeigen im Auto wunderbar erkennen, aber Hinweisschilder oder andere Verkehrsteilnehmer werden dann zu spät im Gehirn erfasst. Eine Gefahr für sich selbst – und für alle anderen.

Empfehlung: Für normal- und weitsichtige Menschen ohne Auffälligkeiten genügt ein Sehtest alle drei Jahre. Bei bestehender Kurzsichtigkeit sollte man jedoch jährlich zum Seh-Check.

Erwachsene (30-39 Jahre)

In diesem Alter verändert sich die Sehfähigkeit am wenigsten, dennoch können auch hier Sehdefizite auftreten. 

Empfehlung: Ein Sehtest alle drei Jahre reicht aus, solange man selbst keine Veränderungen feststellt. Hierzu zählen, neben einem reduzierten Sehvermögen, auch (Kopf-)schmerzen und Schwierigkeiten bei der Konzentration.

Mittleres Alter (40-59 Jahre)

Setzt ab etwa Mitte 40 eine Alters-Weitsichtigkeit ein, wird das Sehen in der Nähe schwieriger. Das beeinträchtigt dann – gegebenenfalls zusätzlich – die Lesbarkeit von Armaturen und Navigationssystemen. 

Empfehlung: Die Veränderung der Augen mit dem Alter betrifft jeden. Daher sollte man ab ca. 40 Jahren alle zwei Jahre einen Sicherheitscheck machen.

Höheres Alter (ab 60 Jahre)

Leider steigt das Risiko für Augenerkrankungen wie Glaukom (Grüner Star), Katarakt (Grauer Star) und Makuladegeneration, mit zunehmendem Alter nachweislich. Das wirkt sich auch auf das Sehen im Straßenverkehr aus. Ein Glaukom schränkt oft das periphere Sehvermögen ein, wodurch z.B. Fußgänger und Radfahrer im seitlichen Gesichtsfeld schnell übersehen werden. Menschen mit Linsentrübung (Katarakt) fühlen sich oft geblendet, was bei Nacht die Sicht (durch entgegenkommende Fahrzeuge) beeinträchtigt. Eine Makuladegeneration führt häufig zur völligen Fahruntüchtigkeit. Durch die drastische Abnahme der Sehschärfe können Hindernisse oder sich schnell bewegende Objekte im Straßenverkehr nicht mehr wahrgenommen werden.

Empfehlung: Eine jährliche Augenkontrolle beim Facharzt gehört jetzt zum Must-have.

Foto: pixabay.de

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