Unser Baby und seine erste Brille

Die Sehkraft entwickelt sich – so wie der gesamte Mensch – im Laufe der Jahre. Erst mit etwa zwölf Jahren ist diese Entwicklung abgeschlossen. Das Gehirn kann auf dem Weg vom Baby bis zum Jugendlichen nur mit dem arbeiten, was es angeboten bekommt, sprich: was gesehen wird. 
Das richtige Sehen

Das Sehen wird beeinflusst durch die körperliche Gesundheit des Auges sowie die Sehfähigkeit. Wenn unscharfe Bilder im Gehirn ankommen, kann das Gehirn nur mit diesen arbeiten und lernen. 

Die Gesundheit der Augen wird bei den kinderärztlichen Routineuntersuchung geprüft. Treten zwischen den Terminen Auffälligkeiten auf, sollte der Kinderarzt oder auch gleich ein Augenarzt aufgesucht werden. 

Eine Fehlsichtigkeit bei so jungen Menschlein ist schwer zu erkennen. Das Baby bzw. Kleinstkind selbst kann seine Sehkraft nicht bewerten, da es nie einen Vergleich hatte. Das, was es sieht, ist für es die Realität. 

Es kann hilfreich sein, das Kind gleich im frühen Alter zu einer Sehschule zu bringen oder zu einem Orthoptisten. In der Sehschule kann die Entwicklung abhängig vom Alter des Kindes bewertet werden. Ein Orthoptist schaut aufmerksam auf die Augenbeweglichkeit und die Augenstellung. Hierbei handelt es sich um freiwillige, zusätzliche Kontrollen, die meist auch nicht von den Krankenkassen getragen werden.   

Entwicklungsschritte im ersten Lebensjahr

Schon in etwa der 28. Schwangerschaftswoche unterscheidet das Baby im Mutterleib Hell und Dunkel.

Neugeborene sehen bis maximal 40 Zentimeter scharf und das auch nicht in allen Farben. Starke Kontraste und intensive Farben regen die Neulinge dabei meist stärker an als „Ton-in-Ton“. 

Im Laufe des ersten Monats lernt das Baby dann, Gesichter auseinanderzuhalten. Seine Sichtweite beträgt circa 25 Zentimeter, ein naher Kontakt ist also erwünscht. Und auch die ersten Farben stellen sich ein…von Schwarz, Weiß, Grau hin zu den Primärfarben. Das Leben wird bunt.

Bis zum vierten Monat beginnt die Fixierung. Das Baby folgt nun Ob- und Subjekten mit seinen Augen. Wenn etwas auf es zukommt, schließt es seine Äuglein reflexartig zum Schutz.

Bis das Baby etwa ein halbes Jahr alt ist, entwickelt sich das räumliche Sehen in 3-D. So verbessert sich auch zusehends die Hand-Augen-Koordination. 

Bis zu ungefähr dem achten Monat hat das kleine Wesen circa 50 % des Sehvermögens eines Erwachsenen erreicht. In diesem Alter zeigen sich auch häufig Lieblingsfarben. Und das muss nicht Rosa bei den Mädchen und Hellblau bei den Jungs sein. Nein, meistens ist es Rot. 

Die richtige Brille

Sollte eine Fehlsichtigkeit festgestellt werden, macht auch bei den Kleinsten eine Brille Sinn. Denn angestrengte Augen lernen nicht gut. 

Babys Gesicht bzw. die Gesichter von sehr jungen Kindern sind klein und zart und manchmal noch etwas wackelig. Entsprechend gibt es hohe Anforderungen an eine Baby-/Kleinstkindbrille. Diese sollte nicht nur bequem und leicht, sondern auch bruchsicher und aus gut verträglichem Material sein. 

Sehr gut sind Brillen, die aus einem Stück gefertigt und entsprechend bruchsicher sind. Das Material der Fassung sollte soft und flexibel sein. Metallteile im Gestell sind ein Tabu. Gut für einen bequemen Sitz sind Gummierungen an den Bügelenden und eine individuell anpassbare Bügelform. Ein Silikonband anstelle der Bügel ist eine gute Alternative, die allerdings nicht bei allen Kleinen auf Liebe stößt. Auf Latex sollte aufgrund der höheren Allergiewahrscheinlichkeit verzichtet werden. 

Übrigens: 

Die Krankenkassen übernehmen meist nur einen Pauschalbetrag. Es macht daher Sinn, zuvor nachzufragen, um ggf. über eine Bescheinigung vom Arzt oder ein Bonusprogramm zusätzliche Unterstützung zu bekommen. 

Foto: Baby One by optik.one

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