Wetter – alles Ansichtssache?

Eigentlich wollen wir gerade raus in die Sonne und das Leben genießen, Abtauchen tief ins Meer oder hoch hinauf in die Bergwipfel. Stattdessen nur Regen und Grau über Grau. Da kann die Stimmung schon mal kippen. Aber ist das Wetter reine Ansichtssache?

Objektiv…

Das Wetter ist ein Fakt. Und dieser Fakt bewirkt beim Menschen zum einen körperliche Anpassungsmechanismen wie Frieren oder Schwitzen. Zum anderen hat das Wetter auch einen Einfluss auf unsere Stimmung und unser Verhalten. 

Der Wetter-Einfluss auf das Verhalten

Wenn das Wetter „gut“ ist – und das heißt bei den meisten Menschen warm, weder zu kalt noch zu heiß, und trocken – dann reagieren wir anders. Wir sind weniger kritisch, hören mehr auf unser Bauchgefühl, sind unkonzentrierter, aber dafür kreativer und offener. Gehen die Temperaturen hoch, steigt die Aggressionsbereitschaft, aber auch der Mut, wir geben mehr Trinkgeld, sind risikofreudiger und hilfsbereiter, aber auch mal unpünktlich.

Ist das Wetter „mies“, dann achten wir Menschen mehr auf Details, haben einen stärkeren Fokus auf Zahlen/Daten/Fakten. Wir erwarten mehr von uns und von unserem Umfeld.

Der Wetter-Einfluss auf die Stimmung

Nachgewiesen ist, dass mehr Licht für eine Reduktion von schlechter Stimmung sorgt. Und das gleich dreifach. Licht reduziert die Bildung des Schlafhormons Melatonin, welches uns müde und auch ein bisschen schlapp macht. Zudem wird der Botenstoff Serotonin stärker ausgeschüttet. Serotonin wird in der Zirbeldrüse gebildet und wirkt vor allem im limbischen System, das für die Regulierung unserer Stimmung zuständig ist. Je mehr Serotonin, desto besser die Stimmung. Dazu dann noch Vitamin D3, welches ebenfalls (nur) unter Sonneneinfluss gebildet wird. Vitamin D3 intensiviert – vereinfacht gesagt – die Serotoninerhöhung und die Melatoninreduktion. 

Exkurs: Lichttherapie

Aus diesem Grund wurde auch die Lichttherapie für Menschen mit saisonaler Depression (SAD – seasonal affective disorder) entwickelt. In Deutschland sind etwa 5 % der Bevölkerung hiervon betroffen. Die entwickelten „Tageslichtlampen“ bringen es auf bis zu 10.000 Lux. Zur Einschätzung: Ein strahlender Sommertag bringt es auf über 100.000 Lux, eine durchschnittliche Innenraumbeleuchtung liegt bei knapp 500 Lux. Ein einziges Lux reicht aus, damit wir überhaupt etwas um uns herum erkennen. 

…und subjektiv

Das Wetter macht also mit uns allen etwas. Aber wie stark es das tut, das hängt von jedem Einzelnen ab. Wir werden von klein auf beeinflusst, wie wir mit dem Wetter umgehen. Wenn die Eltern schon regenscheu im Haus bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch wir den glitzernden Tropfen nichts abgewinnen können. Ist das Wetter überhaupt ein Thema in der Familie oder bei den Freunden oder wird einfach immer das Beste aus dem Tag gemacht? Es gibt für alles im Leben drei Einflussfaktoren: Vererbung, die Herkunftsfamilie und das soziale Umfeld wie Freunde, Schule/Beruf, Lebensort & Lebenserfahrungen.

In Bezug auf unsere Stimmung und das Wetter kann man sagen: Je mehr man die Sonne liebt, desto höher ist der positive Sonnen-Einfluss. Je mehr man unter Wolken leidet, desto mehr reißen sie auch die Stimmung runter. Unsere Grundhaltung intensiviert also unseren Umgang mit dem Wetter im Allgemeinen

FAZIT

Wie schon Pippi Langstrumpf sagte: „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.“ Und das gilt wohl auch für das Wetter.

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