23. April 2024

Ich sehe was, was ich nicht seh!

Faszinierend finden wir sie wohl alle, die optischen Täuschungen. Unser Gehirn legt uns einfach rein und wir können nichts dagegen tun. Es gaukelt uns vor, dass Linien schief sind, Farben variieren, Größen sich unterscheiden. Es provoziert den Eindruck von Bewegung, von Leuchten, von zwei Bildern in einem. Unser Gehirn ist in dem Moment schon ein wenig überlastet. Es kann die gezeigte Darstellung nicht einordnen und versucht daher, das Beste daraus zu machen. Es konstruiert auf Basis von Erfahrungen: Wie war das bisher? Wie könnte es sein?

Optische Täuschungen sind also Sinneseindrücke, die vom Gehirn falsch interpretiert werden. Und dies passiert, wenn die sonst geltenden Verarbeitungsregeln außer Kraft gesetzt werden. Dann fehlen dem Gehirn stabile Bezugspunkte und die Umgebungsbeeinflussung ist verändert. Ein Beispiel: Gelernt ist, dass Gegenstände in der Ferne kleiner wirken. Sieht man nun ein Bild, in dem ein Gegenstand im Vordergrund und im Hintergrund faktisch gleich groß sind, passt das Gehirn die Fakten dem Gelernten an. Das Ergebnis: Der Gegenstand im Vordergrund wird als kleiner vermutet.

Gut zu wissen: Unser Gehirn will uns nur Gutes, denn es möchte unserer Umgebung eine Orientierung für uns geben, eine nachvollziehbare Bedeutung, einen Sinn.

Unsere Lieblingsseite ist vom Sehforscher Michael Bach. Die Seite ist zwar optisch alles andere als ein Highlight, aber sie zeigt eine wirklich große Auswahl und gute Erklärungen: https://michaelbach.de/ot/index-de.html

(Quellen: www.helles-koepfchen.de; www.blickcheck.de)

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