29. März 2024

Gut geschützt auf dem Rad

Erschreckend ist, dass in Deutschland Fahrradhelme noch immer nicht Pflicht sind. Und das trotz fast 400 Toten pro Jahr. Und dazu kommen zahlreiche Unfälle und Stürze, die zum Glück nicht tödlich, aber schmerzhaft ausgegangen sind. Eine Mehrheit davon hätte verhindert werden können mit dem richtigen Fahrradhelm. Was macht einen guten Helm aus?

Ein guter Helm sollte robust sein. Verpflichtend hierfür ist in Deutschland die Norm EN 1078, die jedoch nur die Grundkriterien eines robusten Helms abdeckt. Für Radfahrer, die mit höherem Tempo oder in waghalsigerer Mission unterwegs sind, sicher nicht ausreichend. Vor dem Kauf eines Fahrradhelms sollte also überlegt werden, wie man unterwegs sein möchte. Denn es gibt je nach Sportart wie Mountainbiken oder Crossfahren Helme, welche die besonderen Anforderungen berücksichtigen.

Es gibt Helme, bei denen sind Außen und Innen miteinander verklebt. Diese sind grundsätzlich nicht empfehlenswert. Besser sind Helme, bei denen Außen und Innen direkt miteinander verbunden sind: In-Mould bzw. Double-In-Mould. Diese Helme gibt es Hartschalen-, Mikroschalen- oder Twinshellhelme. In-Mould-Helme sind extrem leicht und dennoch sicher. Double-In-Mould-Helme bieten entsprechend die „doppelte“ Sicherheit durch eine zweite Schutzschale, sind aber dementsprechend schwerer.

Ein Fahrradhelm sollte also nicht nur robust, sondern auch leicht sein. Helme wiegen grob zwischen 200 und 400 Gramm. Alles über 300 Gramm ist auf Dauer durchaus eine Ansage.

Ob ein Helm mein Helm wird zeigt sich am besten durch testen. Denn der gute Sitz ist das A und O. Grundsätzlich gibt es die Maße S, M und L, aber es gibt auch Extra-Modelle für besonders schmale oder besonders breite Köpfe. Zudem sollte der Sitz des Helmes individuell einstellbar sein. Dies erfolgt über das Drehrad am Hinterkopf. Ein Fahrradhelm sollte auch ohne den Kinngurt nicht wackeln trotz Kopfschütteln. Er sollte gerade auf dem Kopf sitzen und in gleichem Abstand über den Ohren enden.

Der Kinnschutz hat meist ein einfaches Klicksystem. Optimal ist hierbei eine rutschfeste und kratzfreie Innenpolsterung. Must-have ist die individuelle Einstellung, denn zwischen dem geschlossenen Kinnschutz und dem Kinn sollten 1-2 Finger breit Platz bleiben.

Selbstverständlich ist ein heller bzw. farbauffälliger Fahrradhelm besser zu erkennen als ein dunkler. Zudem sollten Reflektoren eine Selbstverständlichkeit sein. Da sie keine Batterien benötigen, sind sie dauerhaft im Sicherheitseinsatz. Zusätzliche Beleuchtung ist aber immer gut!

Dunkle Helme machen den Kopf aber nicht wärmer. Und dafür sorgt eine optimale Belüftung. Neben Belüftungsschlitzen haben sich mittlerweile ganze Belüftungssysteme etabliert. Diese leiten den Fahrtwind speziell um den Kopf herum, um einen kühlen Kopf zu gewährleisten. Zudem sollte ein Netz unterhalb der Lüftungsöffnungen liegen, um Insekten und Co. vom Kopf fernzuhalten. Idealerweise kann das Netz herausgenommen und gereinigt werden.

Wie hoch der Anspruch an die Aerodynamik ist, ist ganz individuell. Besonders aerodynamische Helme laufen hinten schmal zusammen, so dass der Fahrtwind direkt am Kopf vorbeiströmen kann. Die Helme sehen entsprechend spacig aus. Die Frage ist, ob man das möchte. Wer mehr radelt als rast, für den ist die normale Helmform wohl eher passend.

Neben der Aerodynamik ist das Visier oft eine Frage der Optik. Dabei bietet es nur Vorteile! Das Visier schützt vor direkter Sonneneinstrahlung und auch vor einem Anteil an Mikro-Flugpartikeln bzw. Insekten. Als Brillenträger muss man – wie beim Autofahren – eine Sehhilfe tragen. Mit Visier kann dies durchaus die „normale“ Brille sein. Wir empfehlen zwar eher eine Sonnen- bzw. Sportbrille, die man entweder individuell verglast oder mit Kontaktlinsen kombiniert, aber wem das nicht behagt, der schützt seine Brille immerhin mit Hilfe des Visiers.

Der Kaufpreis ist bei Fahrradhelmen kein Garant für Qualität und individuell perfekten Sitz. Aber die Beratung ist es!

Quelle (Foto): EASSUN https://shop.optik.one/eassun

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