19. April 2024

Bionik…von der Natur zur Technik: Das kann auch ins Auge gehen

Kurz vorab: Die Redaktion dankt den interessierten Lesern, die uns nach dem Artikel zum Glasauge darum baten, auch einen kurzen Bericht zum Status des bionischen Auges zu geben. Danke!

Für Menschen, die sehend geboren wurden, aber durch eine Krankheit oder einen Unfall ihr Augenlicht verloren, gibt es endlich Hilfe: das bionische Auge! Und allen voran: Argus II

Zu den Betroffenen gehören aktuell primär die in Deutschland ca. 35.000 und weltweit drei Millionen Menschen, die aufgrund einer Retinopathia/Retinitis pigmentosa, erblindeten bzw. den Großteil ihrer Sehkraft einbüßten. Ihr Sehnerv ist nicht geschädigt, wohl aber die Rezeptoren der Netzhaut (Retina). Die Erkrankung ist entweder angeboren oder kann durch eine Makuladegeneration (ca. drei Millionen Betroffene in D) oder eine Netzhautablösung (ca. achttausend Betroffene jährlich in D) hervorgerufen werden.

Ein bionisches Auge (Netzhautprothese) kann die visuelle Wahrnehmung dieser Patienten verbessern. Sie können so Kontraste erkennen, Licht und Schatten unterscheiden und grobe Umrisse wahrnehmen. Erkennbar sind hierüber zum Beispiel Gebäudezeilen, Hauseingänge, Fahrzeuge. Oft ist nicht erkennbar, worum es sich konkret handelt, aber, ob dort ein Hindernis ist.

Die erste jetzt zugelassene Netzhautprothese heißt Argus II. Sie besteht aus einem kompletten Seh-System aus Brille inklusive Kamera, Mini-Computer und Implantat.

Argus II wandelt mithilfe des Mini-Computers optische Signale, die mit der Kamera an der Brille aufgenommen wurden, in elektrische Impulse für das Implantat um, die dann an die gesunden Stellen der Netzhaut geleitet werden. Argus II erkennt die schwachen oder abgestorbenen Netzhautbereiche und fokussiert sich auf die starken und gesunden.

Unheimlich? Ja, aber auch unheimlich gut!

Quelle (Foto): pixabay.de

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