Woher kommt der Schlafsand?
Die morgendlichen kleinen Knubbel in unseren Augenwinkeln – der Schlafsand – sind nichts weiter als Müll. So wie die Augenlieder mithilfe der Tränenflüssigkeit tagsüber unsere Augen immer wieder befeuchten und säubern, so wird auch nachts kontinuierlich groß Reine gemacht…aber dann hinter geschlossenen Lidern.
Ein klarer Weg
Die Tränenflüssigkeit fließt vom oberen Lidrand durch die Tränengänge zu den Augenwinkeln. Auf dem Weg spült sie allen Schmutz mit. Dies können kleinste Schmutz- und Staubpartikel sein, aber auch abgestorbene Zellen. Unsere Körper und auch unsere Augen unterliegen einer dauernden Veränderung.
Sobald der nasse Klumpatsch ausgespült wurde, bleibt er in den Augenwinkeln liegen. Dort trocknet über Nacht die Tränenflüssigkeit ein. Und zurück bleibt…der Schlafsand.
Tag und Nacht?
Die Reinigungsaktion läuft kontinuierlich, aber der Schlafsand bildet sich nur im Schlaf. Das liegt daran, dass wir dann brav die Augen geschlossen halten.
Tagsüber wird das „Schmutzwasser“ durch die sogenannten „Tränenpumpen“ in den Augenwinkeln „abgepumpt“. Dies funktioniert über das Blinzeln, welches die Flüssigkeit in die Tränenpumpen im Augenwinkel drückt.
Faszination Tränenfilm
Der Tränenfilm ist nicht nur ein Putzheld, sondern auch eine Sehhilfe und Krankheitsvorbeuger. Dank dieser Flüssigkeit können unsere Augenlider sich entspannt öffnen und schließen. Dabei wird innen – wie oben beschrieben – auch gleich geputzt.
Die Tränenflüssigkeit ist zudem so aufgebaut, dass sie die Hornhaut mit notwendigen Nährstoffen wie Glukose, Proteine, Salz und Öl versorgt und Bakterien abhält. UND sie gleicht mikrokleine Unebenheiten aus, so dass wir besser sehen können.
20 bis 60 mal pro Sekunde blinzeln ist normal. Jetzt wissen wir, warum das so wichtig ist.
Vorsicht: Die zu häufige Beschäftigung mit der Technik wie Handy, Laptop und Co. reduziert die Anzahl an Lidschlägen. Und das ist aus zahlreichen Gründen nicht gesund.
Kommt der Sandmann auch zu den Tieren?
Wir Menschen schlafen mit geschlossenen Augen. Dies tun auch die uns „nahen“ Tiere wie Hund, Katze, Pferd, Kuh, Schwein, Kaninchen und und und. Sie sind sicher bei uns und können daher komplett wegdösen. Zeit für den Sandmann!
Immer auf einem Auge wachsam hingegen sind viele Vögel wie Hühner, Tauben und Enten und auch Wassertiere wie Delfine, Robben und Wale. Und Fische haben nicht einmal Lider, die sie schließen könnten… Hier ist der Sandmann nur wenig beschäftigt.
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