Wer aufgrund eines Unfalls, einer Krankheit oder einer Operation ein künstliches Auge braucht, dem kann eine Augenprothese gefertigt werden. Diese dient rein dem ästhetischen Zweck, sie kann keine Sehfunktionen übernehmen.

Augenkünstler, die in reiner Handarbeit so ein Meisterwerk bilden, heißen Ocularisten. Das klingt ja schon magisch! An jedem einzelnen ihrer Meisterwerke sitzen sie bis zu zwei Stunden.

Das erste deutsche Glasauge wurde im Jahr 1835 hergestellt. Das älteste, gefundene künstliche Auge ist über 4.800 Jahre alt. Damals wurden Ersatzaugen aus Teer und Tierfett gebastelt, heute nutzt man Kryolithglas oder Kunststoff.

Kryolithglas wird auch Opalglas genannt, da es weißlich eingetrübt ist. Es ist die häufigste Basis für ein „neues“ Auge. Ein Auge aus Kryolith hält etwa ein Jahr.

Kunststoff kommt seltener zum Einsatz. Zwar ist er dauerhafter (nämlich bis zu vier Jahre zuzüglich halbjährlichem Nachpolierens), aber auch deutlich teurer in der Herstellung. Und ein Kryolithauge bringt es schon auf über 500,- €.

Ein Glasauge spürt man erst dann, wenn es Zeit für ein neues ist. Sonst schmiegt es sich ruhig in die Augenhöhle und kann dort Tag und Nacht verbleiben.

Die heutigen Kunstaugen können meist dank der umliegenden Muskeln mitbewegt werden, so dass die künstlichen Augen oft gar nicht erkannt werden. In ihrer Gestaltung werden sie dem verlorenen Auge bzw. dem verbliebenen Auge möglichst nah nachgebildet. Wussten Sie, dass zum Beispiel Frank Elstner ein Glasauge hat?

Großartig ist, dass Ersatzaugen zu 100 % von den Krankenkassen getragen werden. Wäre dies doch bei allem so! 😉

Quelle (Foto): pixabay.de

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