Vor die Linse gekommen

In Deutschland tragen ca. 45 Mio. Personen eine Brille, Kontaktlinsen jedoch nur 3,4 Millionen. Dabei gibt es mittlerweile fast für jeden das passende Linsenmodell.

Primär wird bei Kontaktlinsen zwischen weichen und harten Linsen entschieden.

81 % der Träger entscheiden sich für die weiche Variante. Weiche Linsen sind meist schneller verträglich, denn sie passen sich elastisch der Pupille an. Da sie fest auf dem Auge sitzen, bleiben sie auch bei schnellen Kopfbewegungen oder beim Schwimmen sicher am gewünschten Platz. Es gibt sie ganz praktisch als Tages-, Wochen-, Monats- bis zu Jahreslinsen. Besonders beliebt sind die Tageslinsen, da sie keiner Pflege bedürfen. Sie werden nach dem Gebrauch einfach entsorgt. Die Tragedauer sollte nicht über 14 Stunden am Stück liegen.

Harte Kontaktlinsen schwimmen auf dem Tränenfilm. So gelangt mehr Sauerstoff an die Hornhaut. Bei trockenen Augen also unbedingt empfehlenswert. Die Eingewöhnung dauert jedoch meist etwas länger aufgrund des Fremdkörpergefühls, das erst mit der Zeit schwindet. Die Linsen werden über einen längeren Zeitraum, meist ein bis zwei Jahre, getragen. Am Stück können sie bis zu 18 Stunden getragen werden.

Wenn man sich für das Material entschieden hat, gilt es noch das individuelle Sehproblem zu berücksichtigen. Auch hier hat sich mittlerweile ein großer Markt entwickelt.

Klassische, sphärische Kontaktlinsen gleichen eine „einfache“ Kurz- oder Weitsichtigkeit aus.

Zudem gibt es auch sogenannte Gleitsichtlinsen, auch Multifokale Linsen genannt. Diese gibt es in verschiedenen Varianten mit 2 oder 3 Sehstärkenbereichen.

Torische Kontaktlinsen kommen bei Hornhautverkrümmung zum Einsatz, denn durch eine unregelmäßige Gewichtsverteilung kann sich diese Linse drehen und ermöglicht so den dauerhaften optimalen Sitz.

Relativ neu sind OK-Linsen, auch Nachtlinsen oder Orthokeratologielinsen genannt. Sie werden über Nacht getragen und flachen hierbei die Hornhaut ab. Dies ermöglicht, dass der Träger die kommenden ca. 16 Stunden komplett ohne Sehhilfe auskommt. OK-Linsen funktionieren bei Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung.

Intraokulare Linsen werden direkt ins Auge eingepflanzt.

Ob Brille oder Kontaktlinse, der Kauf sollte immer in Absprache mit einem Fachmann – Augenarzt oder Optiker – erfolgen. Auch eine regelmäßige Kontrolle, idealerweise alle 6 Monate, sollte selbstverständlich sein.

Quellen: Statista 2019; www.1a-kontaktlinsen.de; www.brille24.de; www.blickcheck.de