Neue Allensbach-Brillenstudie 2019/2020

Die Zahl der Brillenträger in Deutschland (ab 16 Jahren) ist in den letzten fünf Jahren auf 41,1 Millionen gestiegen. Demzufolge tragen nun zwei von drei Erwachsenen eine Brille. Überdurchschnittlich starke Zuwächse gab es in den letzten fünf Jahren in den Gruppen der 20- bis 29-jährigen (plus 4 Prozentpunkte) sowie der 30- bis 44-jährigen (plus 6 Prozentpunkte). Zu diesen Ergebnissen kommt die soeben veröffentlichte „Brillenstudie“ des Instituts für Demoskopie Allensbach, die vom Kuratorium Gutes Sehen (KGS) in Auftrag gegeben wurde.

Lag der Anteil der Brillenträger seit der Jahrhundertwende stabil zwischen 62 und 64 Prozent, ist er nun auf 67 Prozent gestiegen. Dass heute bereits mehr als jeder dritte Twen eine Brille trägt, hängt auch mit den veränderten Lebensbedingungen zusammen: Bei jungen Menschen sehen Wissenschaftler einen direkten Zusammenhang zwischen ausdauerndem „Nahsehen“ und einer Zunahme der Kurzsichtigkeit (Myopie). Generell verbringen immer mehr Menschen viel Zeit am Bildschirm oder Smartphone, was die Augen in besonderer Weise herausfordert und auch stark belasten kann. Zudem werden so die Zeiten am Tageslicht sowie der frischen Luft knapper und damit die wichtigen Blickwechsel im Freien.

Laut Allensbach-Studie nimmt auch der Anteil derer zu, die für die Arbeit am Computer eine Bildschirmbrille mit optimierten Gläsern benutzen. Zwar trägt die überwiegende Mehrheit der Brillenträger hier ihre normale Brille. Doch ist der Anteil derjenigen, die dafür eine spezielle Bildschirmbrille nutzen, seit 2002 von vier auf nun 13 Prozent angestiegen. Obwohl Arbeitnehmer ein Recht darauf haben, übernimmt laut Studie nur knapp jeder dritte Arbeitgeber die Kosten für Bildschirmbrillen. 62 Prozent der Arbeitnehmer, die für ihre Arbeit am Bildschirm nicht ihre normale Brille nutzen, haben diese Brille hingegen selbst gezahlt.

Die Allensbacher Untersuchung zum Sehbewusstsein der Deutschen wird seit 1952 im Abstand von drei bis fünf Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf rund 2.500 Interviews mit repräsentativ ausgewählten Personen ab 16 Jahren.