Ich sehe, was ich höre

Wir hören besser, wenn wir sehen, was wir hören. Selbst im lautesten Umfeld schaffen wir es meist, die Worte unseres direkten Gegenübers aufzunehmen. Einen Teil leiten wir dabei aus seiner Körpersprache ab.

Neurologen der Duke University fanden letzten Sommer heraus, dass es sich hierbei nicht nur um stringente Konzentration auf unser Gegenüber handelt, sondern auch physiologische Gründe eine Rolle spielen. Tests deuten darauf hin, dass das Trommelfell in Verbindung mit der Augenbewegung schwingt – und zwar 10 Millisekunden VOR der Augenbewegung. Also sehen wir vielmehr, was wir hören?

Wenn es diese Verbindung gibt, dann sind Auge und Ohr neurologisch verknüpft. Und zwar über das Trommelfell. Dies wird wie ein Mini-Mikrofon an die nachfolgende Blickrichtung angepasst. Auch die kleinen Ohrhärchen passen sich der veränderten Position an und leiten den Schall zielgerichtet vom Zielort des Klanges ins Ohrinnere.

Warum die Ohrausrichtung der Blickfolge vorangehen, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Zu vermuten ist, dass das Gehirn hier seine Finger im Spiel hat. Auch wenn Augen und Ohren ganz unterschiedlichen Hirnarealen zugeordnet sind.

Quelle: https://www.pnas.org/content/115/6/E1309.abstract